2025 Kampagne
Schutz und Gerechtigkeit für jesidische Überlebende –
Gegen die anhaltende sexualisierte
Gewalt an Frauen

Im Namen von uns allen bitten wir darum, unser erschütterndes Schweigen zu hören.
Im August 2014 überfiel der sogenannte IS die jesidische Bevölkerung in Sinjar im Nordirak. Dabei wurden über 5.000 Männer ermordet, mehr als 10.000 Frauen und Kinder verschleppt und versklavt sowie über 400.000 Jesid:innen in die Flucht getrieben.
Fast elf Jahre nach dem Genozid an den Jesid:innenleben viele Überlebende noch immer unter extrem schwierigen Bedingungen: Sie sind weiterhin vertrieben, gefangen in überfüllten, unwürdigen Lagern oder schutzlos in Städten, in denen sie Ausgrenzung und Ausbeutung erfahren. Gerechtigkeit und Sicherheit bleiben ihnen verwehrt, und eine Rückkehr in ihre Heimat ist für die meisten unmöglich. Ihr Leid ist nicht Vergangenheit – es ist eine andauernde, tiefgreifende Krise. Solange es keine wirksamen Strukturen zum Schutz gibt, keine rechtliche Unterstützung, keine Aussicht auf humanitäre Aufnahme und keine konsequente Strafverfolgung der Täter, bleibt den Jesid:innen die Chance auf einen Neuanfang verwehrt. Ihr Trauma wird durch das weltweite Schweigen noch verschärft – denn der Genozid hat nie wirklich aufgehört. Er setzt sich fort, langsam und lautlos, besonders in der anhaltenden Gewalt gegen Frauen und Mädchen.
Wir müssen jetzt handeln – ihre Geschichten anhören, ihre Rechte verteidigen, Gerechtigkeit einfordern und uns dafür einsetzen, dass sie in Sicherheit, Würde und Freiheit leben können.

Anhaltende geschlechtsspezifische Gewalt:
Systematische sexuelle Ausbeutung jesidischer Frauen und Mädchen
Jesidische Frauen und Mädchen sind in besonderem Maße von den Folgen des Genozids von 2014 betroffen, der vor allem durch sexualisierte und geschlechtsbasierte Gewalt geprägt war. Der Genozid an den Jesid:innen im Jahr 2014 Die systematische Versklavung, Vergewaltigung und Entmenschlichung haben tiefe Spuren hinterlassen, die bis heute nachwirken und für Tausende Jesidinnen nach wie vor Realität sind. Sowohl im Irak als auch in den Transitländern, in denen Jesid:innen weiterhin vertrieben leben fehlt es bis heute an strukturellem Schutz für Jesidinnen, während die Täter weitgehend straflos bleiben. Das institutionelle Veragen und die fehlenden Konsequenzen begünstigt die anhaltende Ausbeutung von Jesidinnen und Mädchen und verschärft deren Auswirkungen innerhalb der Gemeinschaft.
Berichte zeigen systematische sexuelle Ausbeutung durch Vermieter, Vorgesetzte, Beamte und andere Autoritätspersonen, die die prekäre Lage der Betroffenen ausnutzen und sie unter Bedrohung ihrer Existenz missbrauchen. Diese Form der Ausbeutung weist in allen Fällen eine alarmierende Systematik auf, wie die Aussagen von Betroffenen aus der von uns unterstützten Community verdeutlicht:
" Ich bin meinem Vermieter ausgeliefert. Er kommt, wann immer er will, in meine Wohnung und erwartet, dass ich mich seinen Wünschen beuge. Im Gegenzug verlangt er keine Miete, aber manchmal fordert er dennoch Geld für Rechnungen. Er repariert nichts in der Wohnung. Ich habe diesem Arrangement nie zugestimmt, doch ich habe keine Wahl. Wenn ich mich weigere, droht er, meine Familie auf die Straße zu setzen, ohne dass uns jemand helfen wird."
" Ich bin dem Manager der Textilfabrik, in der ich arbeite, ausgeliefert Er fordert mich auf, mit ihm zu gehen und seine Wünsche zu erfüllen. Falls ich mich weigere, werde ich nicht bezahlt und er sorgt dafür, dass ich nirgendwo sonst arbeiten kann. Aber ich muss arbeiten, um meine Familie zu unterstützen."
In mindestens einem uns gekannten Fall führte diese systematische Ausbeutung sogar zum Mord an einer jesidischen Frau in 2021, ohne dass echte Konsequenzen für die Täter folgten. Der Ernst der Lage wird durch die Worte einer anderen Jesidin verdeutlicht, die sagt:
Aus Angst kann ich nicht sprechen. Ich kann nicht direkt sagen, womit ich konfrontiert bin, weil die Konsequenzen, mich zu äußern, zu groß und zu real sind. ."
Die Frauen und Mädchen sehen sich außerstande, offen Widerstand zu leisten oder über ihre Situation zu sprechen. Nach Jahren der Verfolgung und Unterdrückung überwiegt die Angst vor weiteren Repressalien. Sie leben in ständiger Unsicherheit, ohne Aussicht auf wirksamen Schutz oder Gerechtigkeit. Die Institutionen, die Schutz und Gerechtigkeit bieten sollten, haben sie wiederholt im Stich gelassen – stattdessen leben sie weiterhin in ständiger Unsicherheit.
Im Namen von uns allen bitten wir darum, unser erschütterndes Schweigen zu hören.
Was macht United Hands for Refugees?
United Hands for Refugees (UHfR) ist eine in Deutschland registrierte, ehrenamtlich geführte NGO, die sich seit 2020 für marginalisierte und vertriebene Communities einsetzt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Unterstützung jesidischer Genozid-Überlebender, die unter besonders grausamen und unsicheren Bedingungen nach wie vor auf der Flucht sind. UHfR arbeitet eng mit Betroffenen und Vertreter:innen der jesidischen Diaspora zusammen, um konkrete Hilfe zu leisten, Teilhabe zu ermöglichen und langfristige Perspektiven zu schaffen – stets im Einklang mit den grundlegenden Menschenrechten.
Mit deiner Spende unterstützt du die Ziele unseres Supportprogramms für die jesidische Community:
1. Soforthilfe für Überlebende des Genozids in Form von lebensnotwendigen Ressourcen (Kleidung, Nahrungsmittel, Hygiene- und Haushaltsartikel), medizinischer Versorgung, kultureller Stärkung sowie Rechtsvertretung für humanitäre Aufnahmen und gegen illegale Abschiebungen.
2. Ausbau von Kapazitäten und Stärkung zivilgesellschaftlicher Hilfsnetzwerke in Europa und Australien durch gezielte Zusammenarbeit.
3. Förderung langfristiger Schutzmaßnahmen und Zugang zu humanitären Aufnahmeprogrammen durch gemeinsames zivilgesellschaftliches Engagement.
4. Beitrag zu den langfristigen Bemühungen, Staaten wie E-Mitglieder und Australien in die Verantwortung zu nehmen, ihren menschenrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen.
UHfR gewährleistet den Schutz der Frauen durch absolute Diskretion: Namen, Orte und persönliche Details bleiben vertraulich. Dies ist Grundlage unseres ethischen Ansatzes, der Betroffene in den Mittelpunkt stellt.
Wie könnt ihr uns unterstützen?
Mit euren Spenden unterstützt ihr direkt jesidische Frauen und Überlebende des Genozids, die sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind – sowie ihre betroffenen Familien.
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Wenn du deine Spende lieber direkt überweisen möchtest sende sie an:
United Hands for Refugees e.V.
Bank Name: GLS Gemeinschaftsbank eG
IBAN: DE11 4306 0967 1241 0904 00
BIC: GENODEM1GLS
Referenz:
"SPENDE für United Hands for Refugees"